Die FAIRPLAY hatte immer ein paar Lieblingsfeinde. Mal die Jury, mal den Merz-Verlag, mal Ravensburger. Meistens die Jury. Die Kommentare zum „Spiel des Jahres“-Entscheid seinerzeit waren gespickt mit Polemik. Zum Beispiel dieser aus Heft 48 (Juli 1999):
Warum ist RA nicht auf der Liste? Von einzelnen Juroren konnte schon vorab gelesen werden, dass RA zu stark konstruiert und dass Ägypten irgendwie anders ist. Aber darf ich von Experten nicht erwarten, dass sie das mögliche Potenzial eines Spiels trotz dieser Vorbehalte erkennen und entsprechend testen? Oder reichte die Zeit nicht? Wenn ich nicht aus eigener Erfahrung wüsste, dass wirklich Fachleute in der Jury sitzen, dann würde ich „inkompetent“ für die einzig passende Umschreibung dieser Entscheidung halten. Vielleicht sollten die Herren auch mal ihre gruppendynamischen Prozesse überprüfen.
Und schließlich pfeifen schon die Spatzen von den Dächern, dass die Jury wild entschlossen ist, in diesem Jahr TIKAL den Hauptpreis zu verpassen. (…) TIKAL ist nun wirklich ein gutes Spiel. Aber ich finde es schon beachtlich, wie unsere peniblen Konstruktions- und Ägyptenexperten bei diesem Wunschkandidaten konsequent übersehen, dass zwischen den eigenen Zügen elend lange Wartezeiten abzusitzen sind, die ich einer „normalen“ Spielerunde nicht unbedingt zumuten möchte.
Irgendwie ist TIKAL aber doch der ideale Kandidat für die Spielfamilie: Mutter putzt den Salat für das Abendbrot, Vater programmiert den Videorecorder und überfliegt noch mal die Sportseiten und die Tochter klärt per Handy die Kleiderordnung für den anstehenden Discobesuch. Währenddessen überlegt Söhnchen sorgfältig, wie er seine zehn Aktionspunkte nun einsetzt. Endlich ein Familienspiel, bei dem die anfallenden Familienarbeiten nicht liegen bleiben.
Es folgt Teil 13: Krieg und Unfrieden