Hätte ich nur nie dieses Buch in die Finger bekommen, ich hätte diese Regel völlig unvoreingenommen gelesen. Mich keinesfalls amüsiert. Leider ist es anders gekommen, dank der „Sprachpannen aus aller Welt.“ Diese Übelsetzungen sind wirklich zu köstlich. Gesammelt von deutschen Touristen und von Langenscheidt in ein Büchlein gepresst, animiert es zu mehr als nur zum Schmunzeln. Man betrachtet eigentümlich berührt die Schilder mit „Fernschprecher“ (Mallorca) oder „Die Grafik den Stege aufmachen für Fürstgänger in den Kruizen Schiffe Terminal“ (Litauen).
Da ist die Übersetzung von QUEST FOR THE PRINCESS aus dem Holländischen doch wesentlich besser gelungen. Man versteht, was gemeint ist, so wie man Rudi Carell gut verstanden hat. Einiges lässt einen doch befremdlich zurück: „Der Startspieler ist A. Er spielt eine Aktionskarte. Demnächst machen B und C das auch.“ … wenn man Glück hat, in 20 Sekunden. Ein Regelfuchs wird sicher seine ganz eigene Interpretation von demnächst finden – in zwei Stunden, morgen, nächstes Jahr.
Und manches ist durchtränkt von tiefer Weisheit: „Glücklicherweise ist jeden Nachteil auch sein Vorteil.“ Tief im Inneren weiß das jeder Spieler, ist quasi in des Spielers Stammhirn implementiert. Aber nie wurde uns diese Weisheit so schön dargeboten. Und auch das echte Leben kann uns widerfahren: „Für die Endrangordnung gilt das nur ein lebender Spieler das Spiel kann gewinnen …“ Eine Regel für tote Spieler findet man auch, die kommen ans hintere Ende der „Endrangordnung“ – der Endsieg ist aber für sie unerreichbar. Aber im Grunde geht es bei QUEST FOR THE PRINCESS nur um die wichtigste Nebensache der Welt: „Unsere Helden haben jetzt eine perfekte Möglichkeit, einen guten Eindruck auf der Prinzessin zu machen.“
Was das Spiel sonst zu bieten hat, wie es funktioniert und wie es ist, erfahren Sie bei den Montagsspielern.
QUEST FOR THE PRINCESS von Thomas Jansen für 3 bis 5 Personen, Elven Ear Games 2007
ist DAS schön 🙂
und erinnert mich an eine andere sehr schöne übersetzungspanne in einem brettspiel….
beim (von mir wirklich gern gespielten) „On the Underground“ von JKLM games findet man eine englische originalregel und eine deutsche regel in der spielschachtel. die deutsche regel ist auch sauberst übersetzt… wenn da nicht der copyright-hinweis bezüglich des verwendeten Londoner U-Bahn-Plans wäre…
der heisst im original:
„The Underground map is copyright Transport for London and adapted with their kind permission“
in der deutschen regel wurde dann wohl ge-babel-fischt und vergessen, das zu lektorieren… dort heisst es:
„Das Unterirdische Diagramm, sichern Sie den Transport für London und mit ihrer freundlichen Erlaubnis angepaßt Urheberrecht“
so ist es in meiner spielerunde schon ein geflügeltes wort, zu sagen: „wollen wir mal wieder ein unteriridisches diagramm spielen?“ 🙂
grüße
alex
Wirklich?! Das passt gut, und ich hab’s doch glatt übersehen, obwohl ich doch ON THE UNDERGROUND besprochen habe.