Als ich meinen Artikel über Spielen in Japan und Südkorea (Heft 69, Oktober 2004) schrieb, hatte ich schon damit gerechnet, dass sich einige zusätzliche Leute dafür interessieren würden. Ahnungslos war ich jedoch, welcher Nationalität die neue Generation der FAIRPLAY-Leser sein würde…
Aus dem Messebericht in Heft 70:
Selten war die Messe internationaler, ganz besonders an unserem Stand. Seit Udo Bartschs Artikel über die koreanische und japanische Szene fungierte unser Stand als Anlaufstelle für ganz, ganz viele Asiaten. Sobald wieder einer auftauchte, wurde unser Udo nach vorne geschoben, worauf die gesammelte Mannschaft in hektischen Aktionismus verfiel, nur damit unser Udo freie Bahn zum multikulturellen Austausch hatte.
Nur hätten wir unserem Mann für Asien einige Sitten beibiegen müssen, damit uns die Asiaten nicht für unzivilisiert halten. So ist es eine Todsünde, die Business Card eines Japaners ohne Hochachtung einfach in der Jackentasche verschwinden zu lassen. Aber die Liebe der Japaner und Koreaner für FAIRPLAY kannte keine Grenzen.
Als dann noch eine nette Koreanerin am Stand auftauchte, um gleich zehn Hefte zu kaufen, fiel unserem Chefredakteur nicht mehr viel ein: „Wir sind ausverkauft. Wir verkaufen keine Hefte.“ Die Dame war sichtlich irritiert von so viel Höflichkeit. Da empfand sie es sicherlich als besondere Gnade, dass irgendwer von irgendwoher noch ein aktuelles Heft hervorzauberte, das dann ordentlich bezahlt wurde. So lernt jeder dazu. Die Asiaten vor allem an deutscher Höflichkeit.
Es folgt Teil 20: Kleopatra im Live-Ticker