Stefan Feld: BONFIRE für 1 – 4 Personen mit Illustration von Dennis Lohausen bei Hall Games und Pegasus Spiele 2020, Spieldauer 70 – 100 Minuten
Klappentext
Die magischen Bonfire sind erloschen, die Städte der Alten verlassen, die Welt ist im Zwielicht versunken. Die Hüterinnen des Lichts, die einst über die Bonfire wachten, haben sich auf ferne Inseln zurückgezogen. Dort warten sie auf jene, die sich als würdig erweisen, die Dunkelheit zu vertreiben.
Und so ist es an euch, dem Volk der Gnome, euch diesem Schicksal zu stellen: Besiedelt die leeren Städte und bereitet den Hüterinnen den Weg zurück an ihren angestammten Platz. Erfüllt die Aufgaben, die nötig sind, um die Bonfire wieder zu entfachen, und eure neue Heimat wird in hellem Licht erstrahlen!
BONFIRE ist abwechslungsreich und anspruchsvoll; sowohl vorausschauende Planung als auch Flexibilität sind gefordert. Erfolgsautor Stefan Feld hat ein spannendes und herausforderndes Spielerlebnis geschaffen, das mit nur wenigen Aktionsmöglichkeiten viel Varianz bietet.
Thema
Irgendetwas ist geschehen. Die Bonfire sind erloschen. Wälder und Städte liegen im Dunklen. Aufgaben müssen erfüllt werden, um die Hüterinnen auf den Inseln zur Rückkehr zu bewegen. Nur sie können die Bonfire wieder zum Leuchten bringen.
Mechanik
Mein halbkreisförmiges Tableau muss bestückt werden. Mit Aufgabenplättchen von den Inseln, mit aneinandergelegten Wegstücken und Portalen. Das funktioniert durch Abgabe von Aktionsmarkern. Nachschub an Aktionsmarkern erhalten die Spieler:innen, indem sie Schicksalsplättchen in die Mitte ihres Tableaus puzzeln und sich die abgebildeten Marker aus dem allgemeinen Vorrat nehmen. Bezahlt werden die Aktionen dann wiederum mit unterschiedlichen Ressourcen. Diese generieren sich einerseits über die Hüterinnen, die über meine Wegstücke laufen, andererseits über das Große Bonfire auf dem Spielplan. Auch die Portale bekommt man von dort.
Ist eine Aufgabe erfüllt, drehe ich das entsprechende Plättchen um. Ein neues Bonfire ist entfacht. Falls die Lücke zwischen Wegstück und Bonfire bereits mit einem Portal gefüllt wurde, kann eine Hüterin nun zu diesem Bonfire laufen.
Immer wenn eine Aufgabe in ein Bonfire verwandelt wurde, zieht außerdem einer meiner Novizen in den Hohen Rat ein. Steht in diesem Rondell aus Belohnungen eine gewisse Anzahl an Novizen, beginnt der Spielende-Countdown. Alle haben ab jetzt nur noch fünf Aktionen.
Zum Schluss erfolgt die große Abrechnung u. a. für erfüllte Aufgaben, Hüterinnen neben jedem Bonfire sowie für das Erreichen bestimmter Endbedingungen. Wer hat die meisten Punkte?
Für wen ist dieses Spiel?
Und schon wieder 2€ in’s Platituden-Schwein: Für Stefan Feld-Fans! Unbedingt! Und für alle, die sich mit Wonne ihr Hirn zermartern.
Potenzial
Sehr hoch. Viele Stellschrauben, viele Wege. 66 verschiedene Aufgaben, 33 Karten mit unterschiedlichen Spezialfähigkeiten sowie der Puzzlemechanismus versprechen reichlich Varianz.
Pros & Cons
- Optik gelungen! Alles Material ist recht düster gehalten, die Bonfire treten wirklich leuchtend hervor.
- Fantasythema spricht nicht jeden an, passt aber ganz gut zu den Mechanismen.
- Spiel ist stringent durchkomponiert. Alles dreht sich um die zentralen Elemente Bonfire und Hüterinnen, sprich um den Ausbau meines Tableaus.
- Verhältnismäßig schlanke Regeln für so viel Spieltiefe.
- Die einzelnen Aktionen sind logisch und eng miteinander verzahnt.
- Während des Spiels kaum, dafür am Ende reichlich Punkte. Bleibt also spannend bis zum Schluss.
- Typisches Euro-Game. Man möchte soooo viel machen, ist aber soooo abhängig von Markern, Ressourcen und dem richtigen Timing der Aktionen.
- Interaktion beläuft sich auf das Belauern der Mitspieler. Auch typisch Euro-Game.
- Downtime zwar vorhanden, ist aber nicht nachteilig, weil jeder ständig über den eigenen Zug nachgrübelt.
- Fühlt sich anfangs evtl. zäh an; geht nur Schrittchen für Schrittchen voran geht. Nach hinten raus wird‘s belohnender.
- Ein Spiel ganz klar mit Lernkurve.
- Der Puzzlemechanismus bringt noch eine Herausforderung mehr mit rein.
- Innovativer Spielende-Countdown.
- Strukturiertes Regelheft.
- Eindeutige Symbolsprache.
- Solomodus funktioniert.
- Momentan noch starker Wiederspielreiz.
Meinung
Schlag ich heute wieder vor, will ich nämlich unbedingt spielen! (ad)