Die Eintrittskarten zur SPIEL DOCH!, wo hatte ich die bloß hingelegt? Schließlich sollte nach zwei Jahren und vier Monaten die dritte Ausgabe dieser Spielemesse endlich stattfinden, allerdings mit anderem Standort: Dortmunder Messehalle Nr. 5 anstatt Landschaftspark Duisburg-Nord. Die Tickets von 2020 waren quasi noch gültig. Aber wenn schon Spielemesse, dann auch Karten mit richtigem Ort und Datum, und so bekam ich neue geschickt. Am Samstag waren zwei Fairplayer pünktlich um 10.00 in Dortmund.
Spielemesse, egal wo, das ist vertrautes Terrain mit alten Routinen. Erst mal Rundgang starten, und wer was Interessantes entdeckt, zupft den andern am Ärmel. Da blieben wir gleich bei einer mysteriösen Holzbox hängen, die durch Logik und einer zeitlichen Investition von etwa 60 Minuten zu öffnen sei. Voll motiviert befreiten wir immerhin zwei Schieber, aber zu mehr fehlte uns dann doch die Lust. Lieber „echte“ Spiele gucken.
Das ging erfreulicherweise richtig gut, ohne Geschiebe, Gedränge oder Hypespiele-Schlangen. Die Stände der hiesigen Verlage waren zwar kleiner, dafür aber luftig gesetzt, die Gänge angenehm breit und das Publikum tiefenentspannt. Wer am Verlagsstand ein Spiel ausprobieren wollte, musste meist nicht lange warten. Wer ein Spiel erwerben wollte, konnte sofort zuschlagen. Alles fünf Nummern reduzierter als auf der SPIEL in Essen, das hat eben auch seine Vorteile.
Mit einer Sache kann die SPIEL DOCH! ganz besonders punkten: dem eigens ausgewiesenen Spielbereich! Denn der hintere Teil der Halle war mit zig offenen Spieltischen bestückt. Auf der zugehörigen Theke lagen reichlich Neuheiten und Klassiker zur Ausleihe bereit, und dahinter warteten viele freundliche Erklärbärinnen und -Bären auf ihren Einsatz. Die Hälfte des Tages verbrachten wir dort, probierten in wechselnden Besetzungen mehrere neue Spiele aus. Spielen nach Herzenslust ist einfach herrlich! Toll, dass wir es hier konnten.
Und schwups war es kurz vor sieben. Was soll das denn, ist die Zeit etwa schon rum? Ja, leider. Dass wir uns wirklich bis Toresschluss auf der Messe aufhalten würden, hatten wir anfangs nicht gedacht. Auch dass es in der Dortmunder Halle so hell war, überraschte und überzeugte. Die Räumlichkeit in Duisburg sei immer viel zu dunkel gewesen, meinte Fairplayer Michael. In dem Punkt kann ich nicht mitreden, weil dies mein erster Besuch der SPIEL DOCH! war. Aber sicher nicht der letzte. Wir sind uns einig, einen schönen Tag, dank einer kleinen, feinen und bestens organisierten Spielmesse verbracht zu haben.
Astrid Diesen
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