Konstantinos Kokkinis und Sotirios Tsantilas: A THIEF’S FORTUNE für 1 – 4 Personen mit Illustration von Kinetic bei Taverna Ludica Games 2020, Spieldauer 45 – 90 Minuten
Klappentext
Nabbarah: Eine Stadt voller Wunder und Geschichten, die es zu erzählen gilt – ein schimmerndes Juwel inmitten der Wüste. Du bist ein Dieb, immer Ausschau nach deinem nächsten Ziel haltend. Du beschließt, dich in den königlichen Palast zu schleichen, in seine Schatzkammer einzubrechen und nach den sagenhaften Schätzen zu suchen, die Gerüchten zufolge dort versteckt sein sollen.
Zwischen Haufen von Gold, Smaragden und wertvollem Schmuck, stolperst du über eine Truhe mit einer mysteriösen Sanduhr. Sowie du sie berührst, wirst du mit einer mystischen Energie erfüllt und erkennst ihre wahre Macht: Du kannst plötzlich flüchtige Blicke in deine eigene Zukunft erhaschen. Durch unterschiedliche Handlungsoptionen entfalten sich vor dir verschiedene Wege, die es dir ermöglichen, deine Zukunft nach deinen eigenen Vorstellungen zu gestalten. Leider sind jetzt alle im Palast hinter dir her…
A Thief’s Fortune ist ein Spiel mit card-drafting & engine-building Mechanismen, bei dem jeder Spieler eine andere mögliche Zukunft mit demselben Charakter darstellt. Indem du verschiedene Orte besuchst, mit einheimischen Charakteren interagierst und sicherstellst, dass bestimmte Ereignisse, die du gesehen hast, tatsächlich passieren, versuchst du, den Weg zu finden, der dich so weit wie möglich von der Gefahr wegführt.
Thema
Hellsichtige Diebe in einem „Prince of Persia“-Engine Builder.
Mechanik
Wir draften Karten und bauen sie in unsere Engine ein. Draften ist hier anders. Wir müssen nicht alle Karten weitergeben. Die Engine unterteilt sich in Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit. In der Zukunft liegen gedraftete Karten und darauf Rohstoffe. Wenn alle Rohstoffe von einer Karte genommen wurden, rutscht die Karte in die Gegenwart. Da es dort nur vier pro Kartenart (Ort, Charakter, Ereignis) geben kann, werden Überzählige in die Vergangenheit geschoben und bringen dann Extrapunkte. Alle Karten haben Effekte, automatische oder aktivierte. Meist gibt es Rohstoffe oder Siegpunkte. Ein nicht geringer Anteil erlaubt aber Interaktion. Zeit ist der hellsichtige Rohstoff und hilft, Karten an richtiger Stelle aus der Zukunft in die Gegenwart zu schieben. Alles ganz leicht, wenn es nicht den Gefahr-Rohstoff gäbe. Bei zuviel Gefahr hagelt es Punktabzüge.
Für wen ist dieses Spiel?
Vielspieler:innen von nicht zu komplexen Spielen, die Spaß an einer gut ausgetüftelten Engine haben und den Überblick bei allen Kartenkombos behalten.
Potenzial
Hoffentlich geht die deutsche Auflage nicht zwischen den ganzen anderen Neuheiten unter. Das wäre schade, weil A THIEF’S FORTUNE spielenswerte Tricks auf Lager hat.
Pros & Cons
- Die Zukunft-Gegenwart-Vergangenheit-Mechanik ist ungewöhnlich und gut. Viele Möglichkeiten, darauf Einfluss zu nehmen.
- Setting und Mechanik sind nicht besonders eng verwoben. Stört beim Spielen aber auch nicht.
- Optik ist generisches „Prince of Persia“ und ziemlich klischeehaft.
- Interaktion steht nicht im Vordergrund, ist aber möglich. Man hat Gelegenheit seine Engine aufzubauen und muss meist nur Nadelstiche aushalten.
- Immer wieder ein herzerwärmendes Gefühl, wenn das Maschinchen schnurrt.
Meinung
Schlag es mir vor, ich spiel immer mit! Am liebsten zu dritt. (mel)