Jog Kung und Huang Yi Ming: RETTET DIE EISBÄREN für 1 – 4 Personen mit Illustration von Lauren Hsiu und Collin Wang bei Kobold Spieleverlag 2020, Spieldauer 30 – 60 Minuten
Klappentext
Der Verbrauch fossiler Brennstoffe und der Ausstoß von Abgasen trägt zur globalen Erwärmung bei. Am Nordpol schmelzen die letzten Eisberge und Eisbären sind vom Aussterben bedroht. Ihr seid Mitglieder einer wissenschaftlichen Organisation und sammelt Daten über den Klimawandel, um die Regierung von einer Änderung ihrer Energiepolitik zu überzeugen. Gleichzeitig rettet ihr die Eisbären davor, im eiskalten Wasser zu ertrinken.
Thema
Der menschengemachte Klimawandel und seine Folgen – ein brandaktuelles Thema. Davon besonders betroffen ist die Arktis. Denn durch den globalen Temperaturanstieg schmilzt das Polareis und damit einhergehend der Lebensraum der Eisbären. Nur gut, dass wir einige der Tiere kurzfristig vor dem Ertrinken retten und langfristig zu ihrer Arterhaltung beitragen können. Zumindest im Spiel.
Mechanik
Kooperativ geht es frisch ans Werk. Mit bis zu vier Booten, die in ihren Fähigkeiten alle ein klein wenig anders sind, düsen wir durch die Arktis und sammeln Datenmarker ein. Bei einer bestimmten Anzahl an gesammelten Datenplättchen haben wir das Spiel gewonnen. Nebenbei retten wir die Eisbären von schmelzenden Schollen oder fischen sie mittels Helikopter aus den Fluten des Nordmeeres. Wir verlieren, wenn der Temperaturmarker auf 20 Grad klettert oder uns die Helikopterplättchen ausgehen, aber noch Bären im Wasser schwimmen.
Locker retten wir Klima und Eisbären! Meinen Sie, ja? In dem Fall haben Sie die Rechnung ohne die knuddeligen Vierbeiner gemacht. Denn die vermehren sich ständig und nicht zu knapp. Das macht die Sache mit der Rettung nicht gerade einfacher…
Für wen ist dieses Spiel?
Für alle zusammen: Eisbären, Tierretter, Klimaschützer und Brettspieler. Aber geht das überhaupt zusammen – Klimaschutz und Brettspiel? Ich sage nur „Made in China“, und werfe einen beschämten Blick auf meine Spielesammlung…
Potenzial
Ach doch, das kann schon was. Wer mit kooperativen Spielen noch keine Erfahrung gemacht hat, könnte durch dieses Spiel auf den Geschmack kommen. Dem Koop-Klassiker PANDEMIE kann es natürlich nicht das Wasser reichen, ist aber mal eine nette Alternative. Erschreckenden Realitätsbezug haben beide Spiele.
Pros & Cons
- Viele niedliche Eisbärenfiguren aus… hm, welchem Material? Immerhin kein Plastik, und das ist gut so.
- Auch das restliche Spielmaterial ist hochwertig und in schöner Optik.
- Hat deshalb Aufforderungscharakter.
- Die Eisbärenrettung ist thematisch und mechanisch gut eingefangen. Nur die Sache mit den Wissenschaftlern kommt nicht so richtig durch.
- Klarer, schnörkelloser Spielablauf.
- Für Hardcore-Retter gibt es zusätzlich zum Grundspiel noch das „Schwierige Spiel“.
- Die Mechanismen ähneln dem Klassiker PANDEMIE.
- Das Regelheft ist eher eine Bedienungsanleitung. Das erschwert den Zugang.
Meinung
Spiele ich gerne wieder mit! (ad)