Alan Paull: THE MARCH OF PROGRESS für 2 Personen mit Illustration von Klemens Franz bei Surprised Stare Games Ltd 2020, Spieldauer 30 Minuten
Klappentext
The March of Progress is a 2-player strategic micro-wargame, composed of several historical scenarios. Each scenario changes the set-up and tweaks the rules to give a flavour of strategy in different time periods from the Thirty Years War through to World War 2. The aim of the game is to control countries through the simultaneous play of action cards, in order to generate VPs during scoring.
Thema
Mit sehr wenig Aufwand und in kurzer Zeit Schlachten schlagen, vom 30-jährigen Krieg bis hin zum 2. Weltkrieg geht’s durch viele Jahrhunderte.
Mechanik
Minimal kleines Spielfeld – drei bis vier Karten -, wenige Soldaten, von daher ist keine Materialschlacht zu erwarten. In den ersten Szenarien haben beide Seiten die gleichen Aktionskarten und Settings für ihre Heimatländer, bei den späteren Szenarien wird es asymmetrisch. Auch die Regeln ändern sich jeweils ein wenig.
Die Spieler wählen gleichzeitig und geheim eine Aktionskarte aus der Hand und decken sie zusammen auf. Die Aktionen werden dann je nach Typ hintereinander abgehandelt, zuerst werden Einheiten bewegt, dann neue rekrutiert, die Armeestärke zu Lasten des Siegpunktwerts eines Territoriums erhöht, gekämpft und zum Schluss und Siegpunkte eingefahren. Kämpfe entscheiden sich durch Abzählen der Truppenstärken, der Verlierer büßt im Normalfall alle Einheiten ein, der Gewinner keine.
Siegpunkte gibt es für kontrollierte Gebiete. Wer zuerst eine vorgegebene Zahl von Siegpunkte erhält, gewinnt; dass muss nicht der mit der höchsten Truppenstärke oder den meisten Soldaten auf dem Feld sein, sondern der, der zum richtigen Zeitpunkt die Punkte einsackt, während der Gegner noch hochrüstet.
Für wen ist dieses Spiel?
Wirklich ein Spiel für zwischendurch. Die ersten Schlachten dauern 20 Minuten, im komplexen 2. Weltkrieg vielleicht eine halbe Stunde. Taktiker werden sich daran freuen, Freunde umfänglicher Miniaturen-Materialschlachten kommen sich eher etwas verloren vor. Das wars schon? Es ist sogar was für Leute, die nur einfache Spiele und gar keine Kriegsspiele mögen, denn der Hintergrund bleibt recht abstrakt.
Potenzial
Durch die insgesamt sechs Szenarien arbeitet man sich in der Komplexität etwas hoch. Gerade bei den asymmetrischen Settings bietet sich auf jeden Fall ein Seitenwechsel an. Als Absacker sicher immer mal geeignet, aber der Reiz erschöpft sich.
Pros & Cons
- Es überrascht, wie man mit so wenig Material mehrere Jahrhundert Kriegsgeschichte abbilden kann. Und das braucht noch wenig Platz im Regal.
- Schnell gelernt, schnell gespielt.
- Wenn man durch die Szenarien durch ist, nimmt der Reiz ab.
- Hier hätte ich mir tatsächlich etwas ausgefeiltes Material gewünscht: Warum nicht die Meeple durch Plastikfiguren von den Soldaten der verschiedenen Zeitalter – die teilweise auf den Karten abgebildet sind – ersetzen?
Meinung
Ich probiere die beiden Seiten in allen Szenarien aus, dann war’s das. (ac)